Gesicht wahren!
Das Gesicht zu wahren heißt, dass Sie Ihr Gegenüber nicht bloßstellen, und Sie damit auch sich selber nicht bloßstellen. Unter Gesichtsverlust versteht man Ehrverlust, Peinlichkeiten oder Verlust der eigenen Glaubwürdigkeit. Daher ist in China offene Kritik ein Tabu. Bleiben Sie ruhig, auch wenn Sie sehr verärgert sind. Denn der Gesichtsverlust gegenüber Ausländern ist für Chinesen besonders schlimm. Verhalten Sie sich respektvoll und höflich, auch wenn Sie eine Beschwerde vorzutragen haben. Im öffentlichen Nah- und Straßenverkehr und beim Schlangestehen es mit der viel gepriesenen Höflichkeit der Chinesen jedoch vorbei.
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Neugier
In den großen Städten hat sich die Bevölkerung zwar bereits an den Anblick von Ausländern gewöhnt. Doch auch hier werden - wie in den ländlichen Gegenden - Ausländer interessiert und intensiv beäugt. Machen Sie etwas Ungewöhliches, werden Sie in kürzester Zeit für einen Menschenauflauf sorgen. Dies ist keineswegs bösartig gemeint. Oft wird Ihnen auch ein „Hello!“ oder „Laowai“ (=Ausländer) zugerufen. Versuchen Sie sich daran zu gewöhnen, ignorieren Sie es, oder lächeln Sie einfach. Überreaktionen werden nur dafür sorgen, dass Sie noch mehr angestarrt werden.
Im Gespräch
Bitten sollten nach Möglichkeit nur indirekt vorgebracht werden. Chinesen wissen, wie man durch die Blume spricht, Europäer jedoch haben diese Kunst meist nie gelernt. Am besten reden Sie erst einmal um den heißen Brei und sagen etwas Nettes, bevor Sie zu Ihrem eigentlichen Anliegen kommen.
Ein direktes Ja oder Nein wird manchmal vermieden. „Ja“ kann auch heißen: "Ich höre Ihnen zu." Statt einem klaren „Nein“ hört man häufig Ausweichendes wie „vielleicht, ich versuche es, wahrscheinlich geht es erst morgen oder übermorgen“.
Ausländer werden während ihres Aufenthalts in China sehr oft von Chinesen angesprochen und gerne ausgefragt. Jeden Tag hört man sehr persönliche Fragen wie: „Wo kommen Sie her?, was sind Sie von Beruf?, wie viel verdienen Sie?, wie alt sind Sie? sind Sie verheiratet?, haben Sie Kinder?“ Dieses Ausfragen kann sehr mühsam sein. Es dient aber der Kontaktaufnahme und ist bei entsprechenden Gegenfragen ein guter Weg, mit Chinesen ins Gespräch zu kommen, soweit es die Englischkenntnisse des chinesischen Gegenübers zulassen.
Sie sollten im Gespräch mit Chinesen nicht die Themen Menschenrechte, Taiwan oder Tibet ansprechen, wenn Sie die typische westliche Meinung zu diesen Themen haben. Sie würden Ihren Gesprächspartner nicht nur in eine peinliche Situation, sondern ggf. auch in Schwierigkeiten bringen. Ein Lob an China und an Chinas Menschen wird immer gerne gehört. Chinesen freuen sich auch von Deutschland zu hören. Viele Chinesen kennen sich mit deutschen Automarken und deutschen Fußballclubs überraschend gut aus.
Schlangestehen
Vergessen Sie Ihre Disziplin, wenn Sie z.B. für ein Ticket Schlangestehen und seien Sie auf einen Menschenhaufen ohne sichtbaren Anfang und Ende gefasst. Sie müssen Ihre Ellenbogen einsetzen, wenn Sie in der „Schlange“ vorwärts kommen möchten. Regen Sie sich nicht auf und üben Sie sich in Geduld. Am Schalter wird derjenige als nächstes bedient, der das Geld dem Verkäufer am dichtesten passend unter die Nase hält. Hier profitieren Sie von Ihren langen Armen. Vielleicht haben Sie auch Glück, denn manchmal werden Ausländer bevorzugt behandelt.
Naseputzen
Hoffentlich sind Sie nicht erkältet, wenn Sie nach China kommen. Für Chinesen gibt es kaum etwas Schlimmeres, als wenn Ausländer laut ihre Nase putzen. Möchten Sie sich nicht unbeliebt machen, so tupfen Sie bitte Ihre Nase nur ab. Am besten, man dreht sich um und erledigt die Angelegenheit leise.
Toiletten
Die Hotels und Yangzi-Kreuzfahrtschiffe bieten Toiletten nach westlichem Standard. Bei öffentlichen Toiletten müssen Sie sich jedoch auf den chinesischen Hockabort einstellen. Sie sind meist schäbig und schmutzig und nichts für empfindliche Nasen. Privatsphäre gibt es auch kaum, da die Türen zu den Kabinen oft fehlen, oder nicht abschließbar sind, oder da es nur niedrige Trennwände gibt. Denken Sie auch daran, immer etwas Toilettenpapier dabei zu haben.
Spucken
Schon lange wird in China versucht, das Spucken auf der Straße zu unterbinden. Doch es ist immer noch weit verbreitet, vor allem auf dem Lande. Seien Sie auf der Hut, dass Sie nicht getroffen werden.