Der China-Spezialist will den Reisebüro-Umsatz steigern
Frankfurt. Was macht der Geschäftsführereines Veranstalters, der schonjetzt weiß, dass sein Geschäft imnächsten Jahr eine mehrwöchige Flaute erleben wird? Er plant sein Programm zurückhaltend und bleibt gelassen. Mang Chen, Gründer und Vorstandsvorsitzender der auf China und den chinesischen Markt spezialisierten Caissa Touristic Group, hat den Zeitraum um und vom 8. bis 24. August 2008 – die Zeit der Olympischen Spiele im „Reich der Mitte“ –
geschäftstechnisch quasi ausgeklammert. „Wir werden kaum Flüge bekommen, die Hotelpreise in Peking werden bis ums Dreifache steigen und Geschäftsreisende werden die Stadt in diesem Zeitraum ebenfalls meiden“, fasst Chen zusammen. Dass er so gelassen ist, hängt vor allem damit zusammen, dass er auf dem deutschen Markt mit seinem Veranstalter China Holidays „ohnehin langsam wachsen“ will. Denn der Löwenanteil seines Geschäftes macht der chinesische Markt aus: Mehr als zwei Drittel des Umsatzes von rund 50 Millionen Euro hat die Caissa Touristic Group im Jahr 2006 mit dem chinesischen Outgoing-Geschäft gemacht. Die Gesamtzahlen für dieses Jahr liegen noch nicht vor, Chen rechnet aber mit einem „hohen Wachstum“. Zahlen für Deutschland gibt es schon: Der Umsatz liegt bei und 15 Millionen Euro. 30 Prozent der Reisen wurden übers Reisebüro gebucht – ein Anteil, den Chen deutlich steigern will. Peps bietet China Holidays derzeit zwar nicht an, im nächsten Jahr will Chen aber „mit allen Produkten online gehen“ und Schulungen anbieten. Sein bestes Argument für den Vertrieb: Der Veranstalter zahlt eine Provision von 12 bis zu 15 Prozent. Aufgrund der Olympischen Spiele quillt der Katalog 2008 von China Holidays nicht gerade über vor Neuigkeiten. Die Zahl der Rundreisen wurde sogar reduziert – dafür aber „deutlich ausgearbeitet“. Neu ist eine Kombination von Tibet mit der chinesischen Provinz Yunnan. Da die „touristische Infrastruktur“ dank der Olympiade „stark verbessert wurde“, bietet China Holidays 18 Bausteinreisen für individuelle Aufenthalte an. Neu ist dabei eine siebentägige preiswerte Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn, die von Moskau durch Sibirien, die Mongolei und die Wüste Gobi bis nach Peking führt. Neben Golfreisen und einer Gesundheitsreise „Energie durch Harmonie“ bietet China Holidays – zwar nicht neu, aber exklusiv – Reisen zu Konzerten des Star-Pianisten Lang Lang an. Nach dem Konzert treffen die Gäste den Musiker, der seit langem mit Chen befreundet ist. Bis zum 31. Januar gewährt der Veranstalter einen Frühbucherrabatt von drei Prozent auf die Katalogpreise. Für 2009 soll es zahlreiche Neuigkeiten geben. Unter anderem plant Chen einen Bergmarathon an einem „bisher noch völlig unbekannten Ort“. W RIVKA KIBEL